Entwicklungspolitische Bildung, Beratung und Globales Lernen

 

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800.000 Geflüchtete kamen 2015 nach Deutschland. Flucht und Migration sind im Alltag oft nur Zahlen auf dem Papier oder in den Nachrichten. Flüchtlinge oder Migranten werden oft nur als Stereotype wahrgenommen. Es wird eine möglichst einfache und dramatische Geschichte erzählt.

Das Bild vom Flüchtling und Asylanten hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt - vom ehemaligen „Täter“, der sich sein Asyl erschleicht oder dem Deutschen seinen Arbeitsplatz wegnimmt, hin zum Opfer der Geschichten von Entbehrungen und Todesangst, während seiner Flucht und Vertreibung aus Kriegs- und Krisengebieten erzählt. Nein, Flüchtende waren noch nie Schwerverbrecher. Flüchtlinge sind auch keine unmündigen, hilfebedürftigen Opfer.

„Der durchschnittliche Flüchtling ist männlich, jünger als 30 Jahre und kommt aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak.“ wurde mir mit wissenschaftlicher Präzision im Eröffnungsvortrag zum Praxistag „Globales Lernen“ 2015 mit dem Schwerpunktthema „Ferne Heimat - neue Heimat“ gesagt. Jetzt neu - mit Willkommenskultur! Der Asylsuchende muss schnell Deutsch lernen, damit er „versteht“ und ihm „geholfen“ werden kann. So einfach ist das!

Oder vielleicht doch nicht? Seit vielen Jahrzehnten kommen Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Deutschland. Sie leben in unserer direkten Nachbarschaft, sind KollegInnen, Freunde oder Klassenkameraden. Jeder von ihnen kann seine eigene Geschichte vom Gehen und Ankommen erzählen. Manche erzählen von Verfolgung und Leid, andere von Liebe und Zukunft.

In dieser Bildungsveranstaltung des Globalen Lernens nähern sich die SchülerInnen dem Thema Flucht, Migration und Zuwanderung aus einer persönlichen Perspektive. Erzählungen von Flucht und Migration sind immer auch Geschichten vom Zurücklassen, dem Überwinden von Grenzen und dem Eröffnen neuer Perspektiven. Wir werden in diesem Unterricht erfahren, was Gehen und Ankommen bedeutet. Wir werden uns mit Flucht- und Migrationsursachen, der weltweiten Flüchtlingssituation in den Herkunftsstaaten und ihren Zielstaaten auseinandersetzen. Was wir vermeiden, ist: „einfache“ Geschichten von Opfern oder Tätern wiederzukäuen oder plakative Lösungen anzubieten. Migrant sein, bleibt keine Theorie. Es wird vielmehr um Menschen gehen. Menschen mit ihren ganz persönlichen Ängsten, Hoffnungen und Wünschen. Menschen wie Du und ich.

Veranstaltungsübersicht zum Thema "Flucht und Migration"